Was genau sind Nanopartikel? Was versteht man unter „Exposition“? Wann sprechen Toxikologen von einem Risiko? Antworten auf diese und weitere Fragen zur Sicherheits-forschung an Nanomaterialien finden Sie auf dieser Webseite: www.nanopartikel.info
Wissenschaftler des NANOKON-Clusters veröffentlichen systematische Studie zur Bindung von Eiweißen an Nanopartikeln in „Nature Nanotechnology“. Die Untersuchungen der Wissenschaftler zeigen, dass die Ausbildung komplexer Eiweißhüllen bei Nanopartikeln extrem rasch erfolgt und bereits frühzeitig mitbestimmt, wie biologische Systeme auf Nanoteilchen reagieren.
Die Nanotechnologie gilt nicht umsonst als Wachstumsmarkt der Zukunft, stellt sie doch einen wichtigen Hoffnungsträger für verbesserte Behandlungs- und Diagnosemethoden dar. So können neuartige Nanopartikel auf der Basis von Metallverbindungen die Bildgebung sowohl in der Röntgendiagnostik als auch in der Kernspintomographie verbessern. Doch wie und warum ökologische und biologische Systeme, insbesondere der menschliche Körper, auf Nanoteilchen reagieren, und welche Eigenschaften der Nanomaterialien diese Reaktionen beeinflussen, ist bislang noch nicht im Detail verstanden.
Um ihre spezifischen Aufgaben zu erfüllen, werden Nanoteilchen oftmals mit viel Mühe mit ‚intelligenten’ Oberflächenstrukturen ausgestattet, die beispielsweise in der Lage sein sollen, Krebsgeschwulste im Körper aufspüren. Bisher war die Wirksamkeit nanobasierter Therapiestrategien oftmals enttäuschend, und es wurden sogar Nebenwirkungen beobachtet, ohne dass die mechanistischen Gründe dafür bekannt waren.
Durch den Einsatz moderner massenspektroskopischer Verfahren fanden die Wissenschaftler jetzt einen möglichen Grund dafür: Die Forscher konnten erstmalig zeigen, dass Nanopartikel im Blut bereits nach kürzester Zeit mit weit über hundert verschiedenen Bluteiweißen bedeckt sind. Überraschend war zudem, dass diese Eiweißhülle über längere Zeit stabil bleibt, und bereits frühzeitig mitbestimmt, wie Zellen des Blutsystems auf die Nanopartikeln reagieren. Die Proteincorona kann somit verhindern, dass die ‚intelligenten’ Oberflächenstrukturen der Nanopartikel ihre Aufgabe erfüllen können.
Bisher waren diese Aspekte von der Fachwelt oftmals unbeachtet geblieben. So ging man davon aus, dass nur einige Dutzend verschiedene Eiweiße langsam an Nanopartikel binden und ein reges ‚Kommen und Gehen’ dieser Biomoleküle herrscht.
Durch die systematische Untersuchung verschiedener Nanopartikeln beginnen die Forscher jetzt nicht nur die Komplexität und Zeitabhängigkeit der Corona zu verstehen, sondern auch wie die Materialeigenschaften der Nanoteilchen diese Prozesse beeinflussen. Die Forschungserkenntnisse liefern nun die Grundlage, zukünftig Nanowerkzeuge mit verbesserter „Schlagkraft“, wie beispielsweise im Bereich der Bildgebung, und verminderten Nebenwirkung zu entwickeln sowie die molekularen Details an der Grenzfläche von Nanotechnologie und Physiologie besser zu verstehen.
Kontakt:
Prof. Dr. Roland H. Stauber, Molekulare und Zelluläre Onkologie/Mainz Screening Center;
Universitätsmedizin Mainz; Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz, Telefon: 06131 17-7002
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Originalveröffentlichung:
Tenzer, S., Docter, D., Kuharev, J., Musyanovych, A., Fetz, V., Hecht, R., Schlenk, F., Fischer, D., Kiouptsi, K., Reinhardt, C., Landfester, K., Schild, H., Maskos, M., Knauer, S. K. & Stauber, R. H.(2013). „Rapid formation of plasma protein corona critically affects nanoparticle pathophysiology”. Nature Nanotechnology, doi:10.1038/nnano.2013.181.
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Die Kapitel über Freisetzung, Exposition, Aufnahme und Verhalten von Nanomaterialien im menschlichen Körper und in der Umwelt sowie die Risikobetrachtung geben Ihnen einen Überblick.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Projekte zum Thema "Nanotechnologien für Mensch und Umwelt". Informationen zu den Fördermaßnahmen finden Sie hier.
Datenbank mit wichtigen und allgemeinverständlichen Gesundheits- und Umweltaspekten sowie Fakten zur Sicherheit anwendungsrelevanter synthetischer Nanomaterialien.
Di Feb 26, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM Jahrestagung NanoCarbon 2019 |
Di Feb 26, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM NanoReg2 Öffentliches Meeting |
Mo Mär 18, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM Nano Delivery 2019 |
Mo Mär 25, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM BIORIMA-GRACIOUS Training School |
Mo Apr 01, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM EFSA Stakeholder Workshop 2019 |
Di Apr 09, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM 3rd Joint Symposium on Nanotechnology |
Mo Apr 15, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM BioNanoMed2019 |
Do Jun 13, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM TANN 2019 |
So Jun 23, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM ICMAT 2019 |
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So Aug 25, 2019 @ 8:00AM - 05:00PM European Aerosol Conference - EAC 2019 |
Mi Sep 11, 2019 @12:00AM International Particle Toxicology Conference 2019 |